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Autor: Admin

Covid-19 – Aktuelles aus Beira

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Covid-19 hat die ganze Welt im Griff. Auch hier in Deutschland hat die Pandemie unseren Alltag verändert und leider auch schon vielen Menschen das Leben gekostet. Viele Fachleute warnen vor den Auswirkungen dieser Erkrankung in Afrika. Die ohnehin schon chronisch überlasteten Gesundheitssysteme könnten sehr schnell an ihre Grenzen kommen.

Die Anzahl der positiv getesteten Patienten in Beira und in Mosambik insgesamt ist bisher relativ gering. Es werden aber auch nur verhältnismäßig wenig Menschen getestet. Aber auch eine deutliche Zunahme von schweren Lungenentzündungen wurde in Beira bisher nicht beobachtet. Diese Entwicklung werden wir weiter kritisch beobachten.

Gleichwohl gab es auch in Mosambik einen sog. „shutdown“. Es wurde, so gut es geht, das gesamte wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben auf ein Mindestmaß zurückgefahren. Dies hat dort sofort massive negative Auswirkungen gezeigt. Es gibt natürlich kein „Kurzarbeitergeld“ und Ersparnisse haben auch nur ganz wenige Menschen. Ein Jahr nach dem verheerenden Wirbelsturm stehen weiterhin viele Familien mit dem Rücken zur Wand, weil ihnen das Nötigste zum Leben fehlt. Ohne Einnahmen haben etliche Mosambikaner kein Geld für Grundnahrungsmittel. Das bedeutet für viele Menschen, dass sie Hunger leiden müssen.

Junge mosambikanische Ärzte haben in Beira eine Initiative „SOS Covid“ zur Unterstützung der Ärmsten gestartet. Dr. Abilito Pintainho ruft alle, die können auf, Bedürftigen in den Armenvierteln Beiras zu helfen. Es soll den Familien ein Hilfspaket mit folgendem Inhalt zukommen: Reis, Maismehl, Nudeln, Öl, Zucker, Salz, Bohnen und Seife. Der Inhalt eines Pakets entspricht ca. 7,50 Euro. Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt mindestens 100 Hilfspakete pro Monat zu finanzieren. Sehr gerne würde wir, wie auch nach dem Wirbelsturm Idai wieder HIV infizierten Kindern und ihren Familien ebenfalls eine Hilfe zukommen lassen. 

Hierfür bitten wir um Ihre Unterstützung und bedanken uns ganz herzlich im Namen unserer mosambikanischen Freunde. Auch eine kleine Spende wird große Wirkung haben!

Uns ist bewusst, dass im Moment auch in Deutschland viele Menschen Probleme haben und einige dringend Unterstützung brauchen. Gleichzeitig möchten wir, dass die Menschen in Mosambik nicht vergessen werden.

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Covid 19 – Über die Situation in Beira

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Experten warnen davor, dass sie die Auswirkungen auf Länder mit niedrigem Einkommen, die schlechte Gesundheitsdienste haben, „die schnell überfordert sein werden“, möglicherweise unterschätzen. Sie geben zu, dass für arme Länder die allgemeinen sozialen und wirtschaftlichen Kosten der Unterdrückung der Übertragung sehr hoch sein werden. Der einzige Weg, um ein Versagen des Gesundheitssystems und massive Todesfälle zu verhindern, ist „schnelles, entschlossenes und kollektives Handeln“.

Wie wir alle wissen besteht die einzige Möglichkeit, das Schlimmste zu verhindern darin, dass Menschen mit der Krankheit andere infizieren. Das bedeutet, soziale Kontakte schnell zu reduzieren – und zu testen, diejenigen mit der Krankheit zu isolieren und Kontakte zu verfolgen.

Ein neuer Bericht listet Modellergebnisse für verschiedene Länder auf, einschließlich Mosambik. Es berücksichtigt die Weltbank und andere Daten zu Einkommen, Gesundheitswesen, Altersprofilen, Familiengröße usw. Es erkennt auch an, dass der soziale Kontakt zwischen den Ländern unterschiedlich ist. Das Modell untersucht die Krankheit in den nächsten 250 Tagen. Computermodelle sind keine präzisen Vorhersagen und enthalten immer Annahmen. In diesem Modell basieren sie auf Erfahrungen, die bisher aus China und Europa stammen, und können daher für Afrika unterschiedlich sein.

Die Zahlen sind erschreckend. Wenn die Regierung nichts unternimmt, werden zwischen 61.000 und 65.000 Mosambikaner sterben. 94% der Bevölkerung werden an der Krankheit erkranken und auf dem Höhepunkt werden 190.000 Krankenhausbetten benötigen, von denen 32.000 eine Intensivpflege benötigen, die weit über die Kapazität des Gesundheitswesens hinausgeht.

Durch die Reduzierung der sozialen Kontakte um 45% wird die Infektionsrate auf 63% der Bevölkerung gesenkt, die Zahl der Todesfälle sinkt jedoch nur auf 48.000.

Wenn die Regierung zur Unterdrückung übergeht, um die sozialen Kontakte um 75% zu kürzen (Isolation oder Sperrung für die meisten Familien), aber zu lange wartet (bis es 500 Todesfälle pro Woche gibt), werden 37% der Bevölkerung infiziert, 30.000 Mosambikaner sterben und erreichen ihren Höhepunkt Die Krankenhausnachfrage wird 84.000 betragen.

Eine erfolgreiche Antwort kommt nur, wenn die Regierung schnell zur Unterdrückung übergeht und nur 63 Todesfälle pro Woche verzeichnet. Das Modell geht davon aus, dass nur 11% der Bevölkerung infiziert wären, 9000 Menschen sterben würden (im Vergleich zu über 60.000, wenn nichts unternommen wird) und die höchste Krankenhausnachfrage bei 19.000 Patienten liegen würde, von denen 3500 eine kritische Versorgung benötigen würden.

Südafrika hat mit 927 Fällen und 2 Todesfällen letzte Nacht ab Mitternacht eine dreiwöchige Sperrung verhängt. Jeder muss zu Hause bleiben. Das Einkaufen ist auf Nahrungsmittel und andere wichtige Dinge beschränkt (Verkauf von Alkohol und Zigaretten verboten) und die Menschen dürfen nicht einmal Sport treiben oder mit dem Hund spazieren gehen. Mindestens 23.000 Mosambikaner, darunter viele Minenarbeiter, mussten in den letzten Tagen aus Südafrika nach Mosambik zurückkehren. Einige sind wahrscheinlich infiziert und geben die Krankheit an ihre Freunde und Familie weiter.

Eine rasche Sperrung im südafrikanischen Stil würde Mosambik große Probleme bereiten. Die meisten Menschen sind arm und haben wenig Geld und haben nicht einmal Seife und fließendes Wasser. Aber Frelimo (Regierungspartei) hat eine lange Geschichte in der Organisation einer solch massiven Operation.

(Quelle: MOZAMBIQUE 476, News reports & clippings, 27 March 2020; Editor: Joseph Hanlon)

Unsere Kontakte in Beira berichten folgendes:

Dr. Maria Semedo, Koordinatorin des HIV und Genderprogramm der katholischen Universität von Mosambik:

Der Staat versucht, präventive Maßnahmen zu ergreifen. Schulen und Universitäten sind seit einer Woche geschlossen. Es wird über internetbasierten Unterricht zu mindestens an den Universitäten nachgedacht. Allerdings ist das Internet schon jetzt völlig überlastet. (Auch unser Gespräch wird immer wieder unterbrochen und kann nicht zu Ende geführt werden). Große Menschenansammlungen sollen vermieden werden, so dürfen keine Beerdigungszeremonien mehr stattfinden (zu denen sich sonst oft hundert oder mehr Menschen versammeln). Allerdings stehen die Menschen in langen, dichtgedrängten Schlangen vor Lebensmittelgeschäften an, um das notwendige zu kaufen, was sie sich noch leisten können. Schon jetzt, bevor der erste Coronafall in Beira diagnostiziert wurde, sind die Preise enorm angestiegen. Seife und Desinfektionsmittel sind ausverkauft und werden zu horrenden Preisen auf dem Schwarzmarkt verkauft. Dichtes Gedränge beobachtet man nicht nur vor Geschäften, auch auf den Märkten und in den öffentlichen Bussen hat sich an diesem typischen Zustand noch nichts geändert.

Suzana Chacuamba, Assistenzärztin in der Kinderklinik Beira

Im Zentralkrankenhaus funktioniert der Betrieb fast noch unter normalen Bedingungen. In der Kinderklinik wurden erste Veränderungen der Arbeitsweise vorgenommen.  Es werden alle Kinder der Notaufnahme sofort von einem Arzt beurteilt und die Kinder, die unbedingt aufgenommen werden müssen, werden in einen speziellen Bereich der Notaufnahme weitergeleitet, alle anderen werden schnellstmöglich mit Medikamenten versorgt und nach Hause geschickt.  Der Parkplatz vor der Klinik wurde zu einer Wartezone umfunktioniert, so dass ein größerer Abstand zwischen den Wartenden gewährleistet werden kann. Ab Montag werden weitere verschiedene Maßnahmen ergriffen werden. Dann werden die besuche der kranken extrem eingeschränkt, nur noch eine Person darf dem Patienten zweimal am Tag Essen bringen. Alle elektiven chirurgischen Maßnahmen werden abgesagt und alle Sprechstunden ebenfalls, es wird nur noch eine Notfallversorgung stattfinden.

Die Ärzte und Pflegekräfte machen sich große Sorgen, weil nicht genügend Masken und Schutzmittel vor Ort sind. Sie fürchten, die eigene Familie anzustecken.

Patienten sind ebenfalls stark verunsichert, es kursieren viele fake news. So wurde z.B. in den sozialen Netzwerken verbreitet, dass einige Ärzte infiziert sind, aber dennoch arbeiten.  Viele haben Angst ins Krankenhaus zu kommen, weil man denkt, dass man dort angesteckt wird. Stigmatisierung ist schon jetzt ein Problem. So trug eine Mutter eine Maske weil sie an  Tuberkulose erkrankt ist, was ein völlig normales Vorgehen im Zentralkrankenhaus ist. Dies führte jedoch dazu, dass andere Mütter der Säuglingsstation gegen auf eigene Faust das Krankenhaus fluchtartig verließen. Darunter war auch eine Mutter deren Kind kontinuierlich Sauerstoff brauchte…

Insgesamt scheinen die Menschen vor allem Angst vor dem Hospital zu haben. Auf der Straße läuft das Leben vorerst unverändert weiter. Die Regierung verbreitet Information und bittet die Menschen soziale Kontakte zu limitieren, es fahren Lastwagen mit Lautsprechern durch die Straßen, über die Information verlautbart wird, Radio und Fernsehen berichten fast ununterbrochen. Zu mindestens in der Stadt wissen die Menschen über Covid 18 Bescheid.

Im Krankenhaus wird dringend Hilfe benötigt, Gelder für zusätzliches Personal, Desinfektionsmittel, Schutzkleidung und Nahrungsmittel.

Lassen Sie uns die Menschen in Beira nicht vergessen – vielen Dank!


Spendenkonto:

Förderverein Kinderklinik Beira e. V.
Deutsche Apotheker- und Ärztebank
IBAN: DE35 30060601 000469 7529
BIC: DAAEDEDDXXX

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Ein Jahr nach IDAI – Die Menschen im mosambikanischen Beira sind noch Lichtjahre von Normalität entfernt

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Vor einem Jahr wurde die Millionenstadt Beira über Nacht zu einer „Stadt ohne Dächer“, etwa Tausend  Menschen fanden den Tod, große Teile des Krankenhauses, das seit über 20 Jahren von dem Aachener Förderverein Kinderklinik Beira unterstützt wird, lagen in Trümmern. Der Wirbelsturm IDAI hat unsägliches Leid verursacht, aber auch eine unglaubliche Welle der Hilfsbereitschaft und der Solidarität bewirkt. Gerade die Menschen, die durchschnittlich 0,4 Tonnen CO2 Verbrauchen (Deutschland 9,4) bekamen den Klimawandel so sehr zu spüren.

Über 150.000 Euro spendete die Aachener Bevölkerung für die akute Überlebenshilfe und Aufbaumaßnahmen. Zunächst wurde überwiegend Nahrungsmittelhilfe geleistet, später Personalunterstützung in Kinderklinik und Waisenheim sowie bauliche Aufbaumaßnahmen.

Dr. Amir Seni, Direktor der Abteilung für Kinderheilkunde im Zentralkrankenhaus in Beira schreibt im März 2020 an den Förderverein. “Obwohl für Beira erhebliche internationale Hilfe geleistet wurde, erhielt das Zentralkrankenhaus in der Praxis keine Hilfe. Das war besonders hart für uns, da wir als Referenzkrankenhaus, unzählige Patienten zugewiesen bekamen und, obwohl die Strukturen beschädigt waren, die Aktivitäten nicht unterbrachen. Wir erhielten kein zusätzliches Personal. Pflegende und Ärzte leisteten Unglaubliches, kümmerten sich mit Professionalität und Empathie um die Leidenden, und das obwohl viele selber kein Dach mehr über dem Kopf hatten und selber auch unter der Lebensmittelknappheit, die während der ersten Wochen nach Idai in Beira herrschte, litten. Die Bemühungen des Fördervereins wurden mit größter Erleichterung aufgenommen. Mit Hilfe des Vereins konnten wir dringend erforderliches Pflege- und Reinigungspersonal einstellen. Keine andere Organisation, nichtstaatlich oder anderweitig, erkannte diese Notwendigkeit!“

 „IDAI ist aber nur ein Teil der Katastrophe Mosambiks. Die bittere Armut, die den Kinder des Landes (2/3 der Bevölkerung ist unter 24 Jahre alt) Nahrung, sauberes Wasser, Bildung zu Zugang zu Medizin versperrt, wird von der eigenen Regierung ignoriert und von der Weltöffentlichkeit ebenfalls. Bei allem Respekt vor dem COVID-19 Virus: Die Tatsache, dass täglich 20.000 Kinder an Hunger oder leicht zu behandelnden Krankheiten stirbt, findet nicht ein Promille der Medienöffentlichkeit wie das neuartige Virus.“ erläutert Dr. Jan Salzmann vom Vorstand des Vereins. Noch immer fehlen in der Kinderklinik und im angegliederten Waisenheim jede Menge Betreuungskräfte. Dauer-und Einzelspenden helfen dem Verein die Not zu lindern.

„Durch den direkten Kontakt zu den Aktiven vor Ort, kann garantiert werden, dass das gespendete Geld in vollem Umfang dort ankommt, wo es am dringlichsten benötigt wird. Spenden sind steuerlich abzugsfähig, da der Verein als gemeinnützigen Zwecken dienend anerkannt ist.“ betont Marika Marliani vom Förderverein.

Gespendet werden kann unter der Kontonummer IBAN: DE35 300 606 01 000 469 7529, BIC: DAAEDEDDXXX, bei der Deutschen Apotheker und Ärztebank Aachen. Nähere Informationen können per mail angefordert werden (jpsalzmann@hotmail.com) oder über die Postadresse des Vereins (Von Pastorstr. 17, 52066 Aachen). Im Internet ist der Verein mit der Homepage www.foerderverein-beira.de vertreten.

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12 Monate nach dem Zyklon Idai …

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Wir geben den Betroffenen eine Stimme

Um den SpenderInnen einen möglichst direkten Kontakt zu den Menschen in Beira zu ermöglichen, möchten wir unseren Partnern vor Ort eine Stimme geben. Die Übersetzungen wurden möglichst originalgetreu gemacht. Wir sind uns bewusst, dass der Stil stellenweise etwas holprig ist und bitten dies zu entschuldigen.

Sie finden Berichte von


Dr. Amir Seni, Direktor der Abteilung für Kinderheilkunde im Zentralkrankenhaus in Beira schreibt am 8.3.2020:

Es ist nun schon 12 Monate her, seit wir vom Zyklon Idai getroffen wurden. Bis jetzt läuft der Wiederaufbau, aber viele Gebäude sind noch schwer beschädigt. In der unmittelbaren Phase nach dem Zyklon war das Zentralkrankenhaus von Beira für 72 h der einzige Ort, an dem Verletzte und Kranke versorgt wurden.  Alle, ambulante Notdienste und stationäre Einrichtungen waren komplett überfordert. Nach der ersten traumatischen Phase von zwei bis drei Wochen kam er erneut zu einem verstärkten Zustrom von Patienten mit Erkrankungen, die Folge der Katastrophe waren, z.B. Cholera, Malaria sowie schwere Fälle von akuter Unterernährung, einschließlich Pellagra. Die Neugeborenstation war durch den Zyklon zerstört worden und wir mussten unsere kleinsten Patienten provisorisch auf einer der Stationen der Allgemeinpädiatrie unterbringen und behandeln.

Es war wirklich eine überwältigende Zeit, in der sowohl das Pflege- als auch das Hilfspersonal einfach nicht ausreichten, um die anfallende Arbeit zu erledigen.

Obwohl für Beira erhebliche internationale Hilfe geleistet wurde, erhielt das Zentralkrankenhaus in der Praxis keine Hilfe. Das war besonders hart für uns, da wir als Referenzkrankenhaus, unzählige Patienten zugewiesen bekamen und, obwohl die Strukturen beschädigt waren, die Aktivitäten nicht unterbrachen. Wir erhielten kein zusätzliches Personal. Pflegende und Ärzte leisteten Unglaubliches, kümmerten sich mit Professionalität und Empathie um die Leidenden, und das obwohl viele selber kein Dach mehr über dem Kopf hatten und selber auch unter der Lebensmittelknappheit, die während der ersten Wochen nach Idai in Beira herrschte, litten.

Die Bemühungen des Fördervereins wurden mit größter Erleichterung aufgenommen. Mit Hilfe des Vereins konnten wir dringend erforderliches Pflege und Reinigungspersonal einstellen. Pflegepersonal und Hilfspersonal waren dringend erforderlich, und keine andere Organisation, nichtstaatlich oder anderweitig, erkannte diese Notwendigkeit! Die Situation auf den Stationen war so, dass eine einzige Reinigungskraft für einen ganzen Flügel von 56 Betten verantwortlich war. Eine einzige Pflegekraft war die Versorgung der Patienten dieser 56 Betten verantwortlich. Bei doppelter Belegung eines Bettes hieß das, dass eine Schwester gut 100 Kinder überwachen und mit Medikamenten versorgen musste, sowie außerdem die Blutentnahmen machen musste. Die Hilfe des Vereins ermöglichte eine Verringerung der Überlastung aller Beteiligten sowie eine wesentliche Verbesserung der Arbeitsmoral und die Aufrechterhaltung der guten Laune, was für die Überwindung der Auswirkungen von Idai von entscheidender Bedeutung war. Der Förderverein der Kinderklinik Beira war die einzige Organisation, mit Erfahrungen mit der Funktionsweise des Gesundheitssystems in Beira erkannte und aktiv nachfragte, was unserer Meinung nach eine Priorität war. In diesem Zusammenhang möchte ich auch den Ersatz der durch Idai ruinierten Ultraschallsonden erwähnen. Gerade jetzt, wo unser Labor und die Röntgenabteilung nur eingeschränkt funktioniert, ist gute Ultraschalldiagnostik oft das einzig hilfreiche diagnostische Mittel, das wir haben.

Wir sind auch sehr dankbar, dass das Waschhaus, in dem die Eltern die Kleidung unserer Patienten waschen, renoviert wird und freuen uns auf die baldige Fertigstellung des Waschhauses!

Es sind nun 12 Monate vergangen, aber der Wiederaufbau ist noch nicht abgeschlossen, und das Leben hat sich noch nicht wieder normalisiert. Die Hygiene hat sich nicht verbessert, die Regenzeit dauert an und mit ihr sind eine Zunahme von Fällen von Malaria, Durchfall sowie Lungenentzündung und schwerer akuter Unterernährung besorgniserregend geworden, da die Instabilität der Lebensmittel immer noch andauert und immer noch Fälle von Pellagra diagnostiziert werden.

Als Abteilungsleiter möchte ich dem Förderverein für die fortlaufende Unterstützung danken und auch besonders dafür danken, dass Sie uns vertrauen und genau hinhören, was wirklich unsere spezifischen Wünsche sind.


Sr Zaida Alfonso, Kinderkrankenschwester

Ich bin sehr glücklich, dass ich in den Monaten
nach Idai zusätzliche Schichten arbeiten konnte,
um so mein Gehalt aufzubessern. Meine Eltern
haben alles verloren, sie wussten nicht, wo sie
leben und schlafen sollten. Mit meinem Geld
konnte ich ein kleines Häuschen mit zwei kleinen
Zimmern für sie bauen…


Sr Maria Faria, Kinderkrankenschwester

Idai und der folgende Regen haben mein Bett und
meinen Kühlschrank zerstört. Mit dem zusätzlich
verdienten Geld konnte ich mir ein neues Bett und
einen neuen Gefrierschrank kaufen und konnte
sogar noch meine Eltern und Großeltern etwas
unterstützen…


Über private Kontakte zu einem Priester konnte schnell und effizient geholfen werden:

Mit Hilfe des Vereins wurden 250 – 270 ältere Menschen, schwangeren Frauen und Kindern vier Tage die Woche über neun Monate mit warmen Essen versorgt, insgesamt wurden ca. 42.923 Gerichte ausgeteilt. Die Mahlzeiten wurden im Hof der Kirchengemeinde von drei jungen Erwachsenen, die eine kleine Aufwandsentschädigung erhielten, und mehreren Freiwilligen, die bei der Lieferung des Essens halfen, gekocht und verteilt. Mit Hilfe des verdienten Geldes konnten die Köche ihre Häuser wiederaufbauen. Jetzt wollen sie einen kleinen Imbiss starten, um für ihre Familien zu sorgen.

Außerdem erhielt eine Gruppe von 20 bis 30 Kindern im Alter von 2 bis 6 Jahren jeden Tag Essen und Schulbildung in einer kleinen Schule der Mission. Weiterhin wurden vier Häuser gebaut und zehn Häuser saniert und einige andere kleine Hilfen für andere Familien geleistet, zum Beispiel ein Fahrrad gekauft.

Der Priester Fidel Salazar del Muro schrieb an uns:

Liebe Freunde “Förderverein Kinderklinik Beira”

Liebe Freunde, einem Jahr nach IDAI, möchte ich im Namen aller Menschen, die von Ihrer Solidarität und Hilfe profitiert haben, Ihnen für Ihre Großzügigkeit danken.

Vor einem Jahr fegte der Zyklon IDAI mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 240 km / h über die Stadt Beira, starke Regenfälle folgten, zwei bis drei Wochen erlebten wir nur Regen und keine Sonne.

Durch diese Erfahrung fühlten wir uns klein und zerbrechlich angesichts der unkontrollierten Naturgewalt. Wir fühlten uns ohnmächtig und hilflos gegenüber der Stärke der Winde und der Intensität des Regens.

Wir haben Zeit damit verbracht, die durch den Zyklon verursachten Trümmer zu „bewundern“. Bäume, die unantastbar zu sein schienen, standen entwurzelt auf dem Boden. Zerstörte Häuser, die Gebäude, die mit jahrelange Anstrengung nach dem Krieg erbaut wurden, der Traum von einem eigenen Haus, heute war plötzlich alles am Boden zerstört. Tausende Häuser ohne Dach. Wege, die es plötzlich nicht mehr gab, umgestürzte Bäume, Äste und Schlamm dort, wo vorher ein Weg war…

Tausende Kokospalmen mit ihren großen Blättern, die zu „weinen“ schienen, verbrannt von der Kraft des Windes. Durch umgefallene Strompfosten drohen Kurzschlüsse, Kabel überall… Das Meer wollte sich die Straßen der Stadt erobern. Menschen, die nicht wissen, wohin sie gehen sollen, auf der Suche nach einer Zuflucht, um sich zu verstecken, um etwas zu essen zu finden, um Feuerholz zu suchen… Angesichts dieser Szenarien, fragen sich die Menschen, wem sie die Schuld geben müssen. Gott? Der Regierung? Uns selbst? Anderen?

Wir hatten Zeit, über unser Schicksal zu klagen. Wir hatten Zeit, zu weinen, zu teilen, unsere Überlebensgeschichten zu hören, nach einer Erklärung zu suchen, die uns trösten und uns helfen könnte, von vorne zu beginnen, zu teilen. Wir haben „die Zeit der Trauer“ überwunden und unsere Ärmel hochgekrempelt, um die Dinge wieder an ihren Platz zu bringen. Es stellt sich die Frage, wo wir anfangen sollen.

Wir haben es dann wie folgt gemacht / gedacht:

Erstens

Wege freimachen, schnell wiederherstellen, was uns helfen kann. Besonders auf die am stärksten gefährdeten Menschen ein Augenmerk richten:  Kinder, ältere Menschen, schwangere Frauen…

Zweitens

Um Hilfe bitten, Ressourcen suchen… Gott sei Dank, haben Sie unseren Schrei gehört und unsere Not gesehen. Sie haben großzügig mit Ihrer Hilfe reagiert, die wir sofort nutzen, um Sicherheit zu gewährleisten und die Auswirkungen zu minimieren. Ihre Hilfe, Ihre Solidarität helfen uns, unsere Hoffnung wiederzugewinnen und zu glauben, dass wir aufstehen und neu anfangen können. Ihre Hilfe und Solidarität, die in Ihrem Mitgefühl und den finanziellen Mitteln, die Sie uns geschickt haben, zum Ausdruck kamen, haben uns geholfen, aufzustehen und unser Leben, unsere Familien und unsere Stadt Beira wiederaufzubauen.

Drittens

Berichte, Abrechnungen, Auswertung über das, was getan wurde, was wir erreicht haben, müssen verfasst werden. Pläne müssen gemacht werden über das, was noch zu tun ist, und das ist noch viel. Es gibt noch öffentliche Einrichtungen wie Schulen, Gesundheitszentren und Häusern, die noch nicht wiederaufgebaut wurden. Die bestellten Felder müssen noch wachsen und es muss weiterhin nach Nahrung zur Selbstversorgung gesucht werden.

Viertens

Diese Situation veranlasst uns, ernsthaft über Klimaveränderungen nachzudenken, die bereits eine Tatsache sind, sie sind keine Prognosen, sie sind eine Realität, sie sind keine „Filme“, in denen wir mit Hintergrundmusik das Ende schaffen können, und eine Realität, in der konkrete Menschen mitgerissen wurden Stärke des Windes und des Wassers, wo die Habseligkeiten, die mit der Anstrengung eines Lebens erworbenen Vermögenswerte vor Ort sind. Noch heute, nach einem Jahr, erleben wir diese Folgen des Zyklons.

Wir müssen erkennen, dass wir Teil des Problems und Teil der Lösung sind. Das muss uns klar sein. Wir haben bereits die Grenze der Widerstandsfähigkeit der Erde erreicht.

Und abschließend

Wir danken Ihnen aufrichtig und von Herzen für ihr Engagement für uns.

Wir danken Ihnen, indem wir uns dazu verpflichten, kleine Dinge zu tun und schädliche Gewohnheiten zu ändern, keine Bäume mehr zu fällen ohne Wiederaufforstungsplan…

In den kleinen Aktionen der Veränderungen in Bezug auf „Mutter Natur“ danken wir Ihnen.

Pater Fidel Salazar del Muro
Missionar von Afrika
Beira, 02-03-2020

Um eine möglichst authentische Stimme zu Wort kommen zu lassen wurde der Brief möglichst wortgetreu übersetzt und nur leicht gekürzt, weshalb das Deutsch an mehreren Stellen etwas holprig klingt. Vielen Dank für Ihr Verständnis. 


Dr Armando Macotore, Arzt im Hospital Central da Beira und HIV – Aktivist, sagte in einem kurzen Telefoninterview:

Sofort nach Idai, hat der Förderverein dort geholfen, wo es dringend war:

Für das Waisenhaus wurden zunächst Nahrungsmittel gekauft, als dies von anderen Hilfsorganisationen übernommen wurde, wurde dringend notwendige Medikamente und Reinigungsmittel und Hygieneartikel erworben. Außerdem wurde das Team des Waisenhauses um mit zwei Ärzte und eine weitere Krankenschwester ergänzt, so dass die vielen kleinen Kinder, die neu hinzukamen und oft krank waren, sofort vor Ort medizinisch betreut werden konnten. Dadurch konnten viele Krankenhausaufenthalte und sicher auch manchmal der drohende Tod verhindert werden.

Sehr wichtig fand ich auch die Verteilung von Lebensmitteln an die HIV-positiven Kinder, die schon lange von einer psychosozialen und spirituellen Unterstützung durch den Verein finanziert, profitieren. Diesen Kindern, die wir Aktivisten gut kennen, direkt helfen zu können war wunderbar…

Und wirklich war es nur mit Hilfe des Vereins möglich eine qualitativ akzeptable Versorgung der Kinder in der Kinderklinik, besonders in der Notaufnahme zu gewährleisten. Ohne die zusätzlich arbeitenden Pflegekräfte und Ärztinnen wäre das Chaos perfekt gewesen… die internationalen Hilfsorganisationen haben im Gesundheitssektor die Arbeit außerhalb des Zentralkrankenhauses unterstützt, aber wenn die Patienten das Krankenhaus erreicht hatten, waren dort nur die lokalen Arbeitskräfte, und die sind ja schon im Normalfall eher überlastet…

Lobenswert ist, wie unbürokratisch der Verein hilft – vielen Dank!


Paula Salgado, Direktorin des Waisenhauses

Die Hilfe des Fördervereins hat maßgeblich zur Genesung vieler Kinder, die im Waisenheim lebten und der, die nach dem Zyklon neu zu uns kamen, weil sie ihre Familien in den Wirren von Idai verloren hatten, beigetragen.

Dr. Annett und Dr. Konrad arbeiten seit 2005 bis heute mit uns zusammen, um die Gesundheitsversorgung der von uns betreuten Kinder zu verbessern. Sie wissen, was uns fehlt… so bekamen wir schnell Hilfe, Nahrungsmittel, Medikamente und vor allem auch Personal…

Diese Partnerschaft mit dem Waisenheim hat die für das Leben dieser Kinder erforderlichen Fachkräfte erheblich empowert und eine stärkere Interaktion mit der pädiatrischen Abteilung des Zentralkrankenhauses geschaffen.  Das war und ist sehr wichtig für uns alle hier im Waisenheim…

Herzlichen Dank!!!


Der Wirbelsturm IDAI hat unsägliches Leid verursacht, aber auch eine unglaubliche Welle der Hilfsbereitschaft und der Solidarität bewirkt. Gerade die Menschen, die durchschnittlich 0,4 Tonnen CO2 Verbrauchen (Deutschland 9,4) bekommen den Klimawandel so sehr zu spüren.

IDAI ist aber nur ein Teil der Katastrophe Mosambiks. Die bittere Armut, die den Kindern des Landes (2/3 der Bevölkerung ist unter 24 Jahre alt) Nahrung, sauberes Wasser, Bildung zu Zugang zu Medizin versperrt, wird von der eigenen Regierung ignoriert und von der Weltöffentlichkeit ebenfalls. Bei allem Respekt vor dem CONVID 19 Virus: Die Tatsache, dass täglich 20.000 Kinder an Hunger oder leicht zu behandelnden Krankheiten stirbt, findet nicht ein Promille der Medienöffentlichkeit wie das neuartige Virus.

Herzlichen Dank an alle Spenderinnen und Spender

Annett Pfeiffer / Konrad Steidel / Jan Salzmann

12 Monate nach dem Zyklon Idai … Wir geben den Betroffenen eine Stimme (Als PDF zum Download)

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7 Monate nach dem Wirbelsturm Idai

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Im Oktober 2019 waren Dres. Annett Pfeiffer und Konrad Steidel in Beira und berichten von ihren Eindrücken:

Die Stadt, die wir kannten hat sich verändert… schon beim Anflug fällt auf, dass viele Palmenhaine fehlen, kurz vor der Landung sieht man, dass viele Gebäude noch immer kein Dach haben. Die kleinen Häuser der ärmeren Bevölkerung sind notdürftig mit verbogenem Wellblech gedeckt, welches lediglich mit Steinen beschwert ist, spätestens in der Regenzeit wird das Wasser in den Häusern kniehoch stehen….

Trotz allem haben sich die Menschen irgendwie an die neue Situation gewöhnt. Auf die Frage „wie geht es Dir?“ bekommt man meistens die spontane Antwort „gut“, wenn man etwas nachfragt, so wird aber klar, dass es zu Hause natürlich noch rein regnet, oder dass das Haus, was man mit viel Mühe dabei war zu bauen, in sich zusammengefallen ist… und dann wird von dem Wirbelsturm IDAI berichtet, immer noch sitzt der Schreck in den Knochen, die Angst vor einem neuen Wirbelsturm ist groß. Und es fehlt immer noch überall an fast allem…

Im Krankenhaus herrscht der übliche Trubel und wenn die Sonne scheint fällt vor allem auf, dass die Operationen immer noch in Zelten durchgeführt werden. Sobald es aber regnet verwandelt sich das Treppenhaus des Hauptgebäudes in einen kleinen Wasserfall, die Kranken werden mühsam die Treppen heraufgeschleppt. Im obersten Stock sind die Krankenschwestern damit beschäftigt, das Wasser vom Boden aufzuwischen, die Betten stehen dort, wo es nicht von der Decke tropft. Die Neugeborenen sind immer noch in einem Zimmer der Allgemeinpädiatrie zusammengepfercht. Viele Kinder leiden an Mangelernährung, die Station zur Behandlung von Unterernährung ist voll. Dr. Amir, Leiter der Kinderklinik, bedankt sich sehr für die Hilfe, die der Verein geleistet hat, zeigt stolz, wie gut sein Team arbeitet… Unser Verein hat seit März für 30 zusätzliche Krankenschwestern und 7 Stationshilfen zusätzliche Schichten bezahlt. Durch diese Hilfe konnten trotz der schwierigen Situation die Kinder stets gut versorgt werden. Als klar wird, dass wir diese Finanzierung der Überstunden für Krankenschwestern und die beenden müssen, sackt er kurz in sich zusammen – etwas verzweifelt fragt er: „wäre es nicht möglich in reduzierter Form weiter zu machen?“


Der Besuch im Waisenheim verläuft sehr ähnlich, große Dankbarkeit für das, was der Verein an Hilfe geleistet hat, aber große Bestürzung über die angekündigte Reduzierung der finanziellen Unterstützung auf das Niveau vor Idai. „Vorher hatten wir 63 Kinder und nun ca. 93, wie sollen wir das ohne die zusätzlich eingestellten Ersatzmütter schaffen?“

In einem Armenviertel am Rande von Beira bekommen ca. 250 alte, behinderte und bedürftige Menschen viermal in der Woche eine warme Mahlzeit. Wir sahen drei junge Köche die Mahlzeit am offenen Feuer zubereiten. In riesigen Töpfen wird Reis und ein Gemüsefleischgericht gekocht und dann in den Behältern, die im März individuell verteilt und beschriftet wurden, verteilt. Manche essen direkt vor Ort, andere nehmen das Essen mit nach Hause. Ihren Dank an die SpenderInnen des Vereins äußern die Menschen mit Gesang und wer kann tanzt auch etwas. Die Hoffnung ist groß, dass die Verköstigungen noch bis Weihnachten fortgesetzt werden kann auf den Feldern wächst bisher nur Salat.

Auch die HIV Präventionsarbeit und die Unterstützung der HIV infizierten Kinder und Jugendlichen läuft weiter. Leider ist die HIV Epidemie in Mosambik noch lange nicht kontrolliert. Jede Neuinfektion, die verhindert werden kann, rettet ein Leben. Jedes infizierte Kind, dass lernt, mit der Erkrankung zu leben und seine Medikamente regelmäßig zu nehmen, kann ein annährend normales Leben führen!

Bitte vergessen Sie nicht die Not der Menschen in Beira, auch wenn diese nicht mehr in unseren Medien erscheinen! Jede noch so kleine Hilfe trägt dazu bei, die Situation zu verbessern! Mit einer regelmäßigen Spende helfen Sie nachhaltig…

Spendenkonto:
Förderverein Kinderklinik Beira e. V.
Deutsche Apotheker- und Ärztebank
IBAN: DE35 30060601 000469 7529
BIC: DAAEDEDDXXX

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Ein Monat nach Idai: Beira – es fehlt an Nahrungsmitteln

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Da die Ernten und die Vorräte zerstört bzw. verloren sind, haben vor allem arme Menschen große Schwierigkeiten, an ausreichend Nahrungsmittel zu kommen.

Der Verein hat in der letzten Woche 41 HIV infizierten Kindern, Mitglieder der Gruppe Champions, mit je 10 kg Reis, 2 kg Bohnen, 2 Litern Speiseöl und 1 kg Zucker, sowie 2 Flaschen Chlor zur Trinkwasserdesinfizierung versorgt. In der kommenden Woche werden weitere Kinder der Gruppe Hilfe erhalten. Graça, 14 Jahre alt drückt in bewegenden Worten ihre Dankbarkeit aus. Sie freut sich auch sehr darüber, dass man auch in fernen Ländern an sie, die Champions, denkt… João, 11 Jahre alt, freut sich auf einen “vollen Bauch“…

Auch die 54 ehemals unterernährten Kinder, die weiterhin im Unterernährten Zentrum betreut werden, hatten wieder ein erstes Treffen. Es wurden auch Lebensmittel an sie verteilt. 

Die Kinder von Nhaconjo freuen sich darauf, Lebensmittel mit nach Hause nehmen zu können.

Im Waisenhaus kommen täglich neue Kinder an, andere können zu ihren Familien gebracht werden. Im Moment wohnen 80 Kinder dort, wo eigentlich nur 55 Platz haben…

In der Kinderklinik werden weiterhin viele, viele Kinder betreut. Die Situation hat sich noch lange nicht normalisiert. Die Ärzt*innen und Krankenschwestern leisten viel… die vom Verein zusätzlich eingestellten Fachkräfte tragen wesentlich dazu bei, dass alle Kinder versorgt werden können. Die Choleraepidemie konnte bisher einigermaßen eingegrenzt werden.



Der Priester Fidel Salazar verteilt täglich 100 Essen an bedürftige eines Randbezirks von Beira.  Er berichtet, dass außerhalb der Notunterkünfte bisher keine Lebensmittel verteilt werden.

Dennoch haben auch diese Menschen fast alles verloren und keine Lebensmittelvorräte mehr.

Fidel Salazar ist froh mit der Unterstützung des Vereins den Menschen helfen zu können.

Vielen Dank für Ihre wertvolle Unterstützung!

Spendenkonto:
Förderverein Kinderklinik Beira e. V.
Deutsche Apotheker- und Ärztebank
IBAN: DE35 30060601 000469 7529
BIC: DAAEDEDDXXX

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Die Situation in Beira ist weiterhin schwierig

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Die Situation in Beira ist weiterhin schwierig. Letzte Woche erkrankten mehr als 100 Menschen an Cholera. Mit hartem Einsatz des Gesundheitspersonals konnten die Todesfälle sehr begrenzt werden. Jetzt wird versucht, mit einer Impfkampagne eine Ausbreitung der Epidemie zu verhindern.

In der Kinderklinik werden täglich ca. 200 Patienten ambulant behandelt und 20-30 Kinder aufgenommen. Die Ärzt*innen und das Pflegepersonal leisten Unvorstellbares, das von dem Förderverein finanzierte zusätzlich eingestellte Personal eingeschlossen. Dr. Armando berichtet, dass die Motivation des Teams der Kinderklinik trotz der angespannten Lage erstaunlich gut ist, auch dank der Unterstützung des Fördervereins.

Vielen Dank allen Spender*innen! Ihre Unterstützung macht einen großen Unterschied zum Besseren!

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10 Tage nach der Katastrophe

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Nun sind schon 10 Tage vergangen seit der Katastrophe in Beira. Erst langsam konnten wir wieder die Kontakte zu unseren Freund*innen und Projektpartnern herstellen… glücklicherweise erreichen uns nun vermehrt Nachrichten aus Beira.

Immer noch gibt es nur unregelmäßig Strom, nur manchmal spärlich Wasser und auch das Internet funktioniert nur manchmal und nicht überall. Die Versorgung mit Lebensmitteln ist schwierig, die internationalen Hilfslieferungen erreichen nicht alle Menschen, die Preise für Lebensmittel sind in die Höhe geschnellt, viele arme Menschen haben Hunger, vor den Läden, die Lebensmittel verkaufen, gibt es lange Schlangen…

Dr. Amir Seni, Direktor der Kinderklinik, berichtet, dass die Früh-und Neugeborenen Station in der Nacht des Zyklons vollständig zerstört wurde. Die kleinen Patienten werden seitdem im Arztzimmer und dem Versammlungsraum der Kinderintensivstation so es unter diesen improvisierten Bedingungen geht versorgt. Die Anzahl der im Krankenhaus zu versorgenden Kinder ist drastisch gestiegen, es werden zurzeit 30 Kinder täglich stationär aufgenommen, in der Notfallambulanz werden unzählige mehr behandelt, Tendenz steigend.  Durchfallerkrankungen und Malariafälle nehmen zu. Da die Schwangeren es oft nicht schaffen, rechtzeitig zur Entbindung in die Klinik zu kommen, treten wesentlich häufiger Komplikationen unter der Geburt auf. Die Anzahl der Neugeborenen mit Sauerstoffmangel unter der Geburt hat stark zugenommen. Die Ärzte und das Pflegepersonal geben ihr Bestes. Aber es fehlt an allem, vor allem auch an Personal. Ein erschöpfter Dr Amir sagt: „Nach dem Zyklon sind wir auf dem Standard von vor 30 Jahren mit der Versorgung und Behandlung der Babys!“

Auch das Waisenheim nimmt täglich viele geschwächte und kranke Kinder aus den überschwemmten Gebieten neu auf, auch hier fehlt geschultes Personal sowie Lebensmittel. Damit diese Kinder eine Chance haben zu überleben, muss ihre Gesundheit gut überwacht werden.


Wir haben inzwischen folgende Unterstützung für die Kinder in Beira organisieren können:

Die Kinderklinik braucht am dringlichsten Krankenschwestern und Hilfspersonal, um die vielen Kinder, die aus den überschwemmten Gebieten eingeliefert werden zu versorgen und vor allem auch die an Durchfall erkrankten gut zu behandeln.  Dafür werden 20 Krankenschwestern und 20 Pflegehilfskräfte zusätzliche Schichten arbeiten. Außerdem werden wichtige Medikamente beschafft.

Das Waisenheim benötigt auch dringend Unterstützung bei der medizinischen Versorgung der vielen neuen Kinder, die aus den Distrikten eingeliefert werden. Zwei Ärzte und eine zusätzliche Krankenschwester, sowie eine weitere angelernte Hilfskraft werden das Team des Waisenheims verstärken. Außerdem werden zusätzliche Nahrungsmittel gekauft, um die schlecht ernährten Kinder aufzupäppeln.

Im Unterernährten Zentrum werden zusätzliche Mittagsessen verteilt werden.

In dem kirchlichen Bildungszentrum Nazare, in dem wir schon unzählige Fortbildungen veranstaltet haben, haben 25 Familien, deren Häuser zerstört und unbewohnbar sind, Zuflucht gefunden.  Der zuständige Priester, ein sehr guter Freund von uns, hat uns um Hilfe gebeten, damit er die Kinder und deren Familien ernähren kann und ihnen helfen kann ihre Häuser wiederaufzubauen. Auch hier konnten wir Hilfe versprechen.

Geld wurde nun überwiesen, die Bank in Beira funktioniert wieder.

Wir denken allen Spender*innen für ihre Hilfe!!! Muito obrigado! Tabonga!

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90% der Infrastruktur der Stadt ist zerstört

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Vor einer Woche tobte der Wirbelsturm in Beira. 90% der Infrastruktur der Stadt ist zerstört oder stark beschädigt. Seit gestern erreichen uns endlich vereinzelt Nachrichten von unseren Partnern und Freunden vor Ort. Das Internet funktioniert nur an einigen Stellen in der Stadt und dort auch nicht immer

Wir sind sehr erfreut, dass das Waisenheim, das direkt am Strand steht, nicht vollständig zerstört ist… Die Fenster sind kaputtgegangen und auch einige Mauern, aber die Kinder leben und werden trotz der Notlage unter großem persönlichem Einsatz der Mitarbeiter*innen versorgt. Heute erwarten sie mehrere kranke Kinder aus den völlig überfluteten Nachbardistrikten Buzi und Nhamatanda Sobald die Banken wieder funktionieren, werden sie Zugang zu unserer finanziellen Unterstützung haben. Mit unserer Zusage kann jetzt schon auf Kredit eingekauft werden. Später werden wir mit Ihrer Hilfe die Reparaturarbeiten unterstützen.

Sobald wir Informationen aus der Kinderklinik oder anderen Partnern haben werden wir sie informieren.

Vielen Dank für Ihre Hilfe!

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