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Autor: Admin

Hilfe bis zur letzten Minute in Mozambik

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Seit Monaten bereitet sich das INTERPLAST-Ärzteteam mit André und Eva Borsche aus Bad Kreuznach auf einen Hilfseinsatz in Mosambik vor. Es wird der dritte Einsatz nach Beira sein, den Dr. Christiane Meigen, Gynäkologin und Akupunkturärztin aus Idar-Oberstein organisiert. Am Flughafen in Frankfurt treffen wir die welterfahrene Änästhesistin Dr. Gabi Laroseé und der seit 50 Jahren humanitäre Einsätze in aller Welt mitgestaltende Anästhesiepfleger Walter Gerhards sowie den ehemaligen Anästhesie – Chefarzt Dr. Ales Stanek aus Wiesbaden. OP-Pfleger Sinischa Wagner koordiniert die vielen medizinischen Materialien und reist mit 4 Koffern aus Hamm an.

Diesmal ist aber alles anders: die politische Situation in Mosambik ist plötzlich nach der letzten Wahl vor ein paar Tagen instabil geworden, es finden überall Proteste statt, es wird geschossen, es gibt Tote. Wir stecken lange die Köpfe zusammen. Was sollen wir tun? Unsere persönliche Sicherheit suchen und der Teilreisewarnung des Außenministeriums folgen? Oder an die auf uns wartenden Patienten denken, an die lernbegierigen Ärzte, die wir nicht enttäuschen wollen, an das Wiedersehen mit im vorigen Jahr operierten Kindern und liebenswerten Kollegen vor Ort? Die Regierung von Mozambik hatte vor zwei Stunden das Internet und die Telefon-verbindungen abgestellt. Wir bekommen keine aktuellen Informationen mehr. Haben wir uns umsonst vorbereitet? Vergeblich Spenden gesammelt? All die Kuscheltiere, die uns nur ein paar Tage zuvor die Kindergartenkinder mitgegeben haben, sollen wir sie wieder mit nachhause bringen? Unsere humanitäre Hilfe, dieser Weg direkt von Mensch zu Mensch, sollen wir uns den von politischen Unruhen verbauen lassen? Nein! Unser Beschluss ist gefasst: Wir fliegen!

Nach 14 Stunden Flugreise empfangen uns unsere befreundeten Kollegen am Gepäckband in Beira und nehmen unsere 17 Koffer in Empfang. Sie haben den örtlichen Zoll schon freundlich gestimmt, sodass wir unser medizinisches Material ohne die sonst üblichen Probleme zu den schon wartenden offenen Kleinlastern bringen können. Befangen beäugen wir auf der Fahrt zu unserer Pension die am Autofenster vorbeigleitenden Straßenränder. Überall in den tropisch grünen Baumkronen flattern die roten Fahnen der Regierungspartei. An Häuserwänden und Ruinen wiederholen sich Fetzen von Plakaten der Oppositionspartei. Der Vorwurf von Wahlbetrug erschüttert das Land. Die Geschäfte sind geschlossen. Die emsige Betriebsamkeit der Kleinkrämer, deren Buden die Straßen säumen, ist erloschen. Unsere Pension ist seit dem Wirbelsturm vor 8 Jahr im Rohbau. Ein „Club“ aus der Kolonialzeit hat geöffnet. Wir stärken uns ein wenig, als einzige Gäste. Ein paar Schritte auf der Straße sollten wir im Dunkeln nicht gehen. Die Lage sei unübersichtlich.

Im Krankenhaus scheint alles so vertraut, als seien wir gestern das letzte Mal dort gewesen. Schnell sind die Koffer abgeladen, wir schlüpfen in unsere Arbeitskleidung, bauen Geräte auf und richten den Operationssaal ein. Im Untersuchungsraum wird ein kleiner Patient nach dem anderen hereingeführt. Joaquin, der Waisenjunge, dem „Noma“-Bakterien die linke Gesichtshälfte zerstört hatten, ist der erste. Durch große Operationen hatten wir die letzten Jahre seine Augenlider und den Mund wiederhergestellt. Das Gesicht ist dadurch immer menschlicher geworden und nun gilt es die verbliebenen, noch entstellenden Narben zu korrigieren. Domingo, 8 Jahre, ist als 3jähriger rückwärts ins Feuer gefallen, seine großen Verbrennungswunden auf der rechten Beinrückseite konnten damals nicht behandelt werden. Langsam schrumpfte die Kniekehle, sodass das rechte Bein immer mehr in die Beugung gezwungen wurde. Nun rutscht  er auf Knien vorwärts, wirkt halb so groß und wird von vielen übersehen, hat bei jedem „Schritt“ starke Schmerzen. Weitere Patienten drängen in die Tür. Verbrannte Kinderhände strecken sich uns entgegen und in den Augen der Mütter leuchtet die Hoffnung, wir könnten ihrem Kind durch eine Operation ein Leben ohne die Einschränkung einer verkrüppelten Hand eröffnen.

Gegen Abend steigen wir im Dunkeln die drei Teppen zur Kinder-Intensivstation zu den akut Verbrannten herauf. Der vierjährige Angustino ist vor drei Wochen durch eine kurze Unaufmerksamkeit des Vaters ins Herdfeuer gefallen. Gesicht, Arme, Hände und Bauch sind nun mit jodgetränkten ausgefransten Binden umwickelt.  Die Haut ist verbrannt, große Flächen rohen Fleisches. Er leidet Höllenschmerzen. Als wir an sein Bettchen treten wimmert er vor sich hin, greift mit seinen verbundenen Händchen hilfesuchend ins Leere. Zum Glück haben unsere Anästhesisten stark wirksame Schmerzmittel dabei.

Auch die Geschichte des 2 jährigen René ist herzzerreißend: Renés Schicksal hatte sich von einem Moment auf den anderen gewendet: ein fröhlich spielender kleiner Junge greift im Übermut in der engen Hütte nach dem Kessel mit brühendem Wasser. Ein kurzes Geschrei, ein kurzer forschender Blick der Mutter: alles beim Alten. Doch beim vorsichtigen Ausziehen des zerrissenen Hemdchens bleibt die Haut daran kleben. Der Weg ins Krankenhaus ist weit und beschwerlich. In der Aufnahmestation gibt es keine Schmerzmittel. Die Haut schält sich von Hals, Brust, Schultern, Armen und Händen. Jeden dritten Tag werden die mit Jod getränkten locker gewebten Kompressen ohne Betäubung von den Wunden gezogen. Wochenlang hält dieses Martyrium an, bis der Körper dicke Narben bildet, die die Gelenke und Rumpf zusammenschrumpfen lassen. Dann hat der Schmerz ein Ende. Das Kind gewöhnt sich an die Fehlfunktion. Renés Hals ist mitten im Schrumpfungsprozess. Sein Kinn wird an seine rechte Schulter gezogen, die Unterlippe weicht nach rechts unten aus. Er kann langsam seinen Mund nicht mehr schließen. Als nächstens werden die Zähne auseinandergezogen, sodass er die Speisen nicht mehr halten kann. René ist blutarm, unterernährt und an seiner Umwelt völlig desinteressiert. Teilnahmslos liegt er zur Seite gerollt in seinem Bettchen.

Die Operationen beginnen mit den kleinen, verbrannten Kindern: Angostino ist der erste. Durch die großen offenen Wundflächen hat er viel Blut verloren. Er braucht eine Bluttransfusion. Alle offenen Wunden werden in dieser ersten Operation gereinigt. Leider ist Angustinos rechtes Händchen nur noch eine wächserne Hülle. Wir müssen es bis zum Handgelenk entfernen, um ihn vor einer Blutvergiftung zu bewahren. Ob der Vater das schon ahnte? Am Abend nach der Operation spielt er rührend mit seinem kleinen Sohn, reagiert auf jede Regung des kleinen Körpers. Angostino ist das einzige Kind, in dessen Bett ein paar Bausteine und ein Bilderbuch liegen. Tag und Nacht sitzt der Vater seit Wochen am Bettchen seines Sohnes. Manchmal übermannt ihn die Müdigkeit und sein Kopf sinkt auf das Kinderbettchen.

Nach 2 Tagen ist bei ihm die zweite Operation möglich. Nun sind die Wunden stabil, keine Infektion. Es kann Haut transplantiert werden.  Doch woher gesunde Haut nehmen? Ein großes Stück Bauchhaut ist noch unversehrt. Doch das wird nicht reichen. Hier ist die Kopfhaut eine gute Entnahmestelle. Angostinos behaarter Kopf wird rasiert. Nun besteht die Kunst darin, die Haut so dünn abzunehmen, dass die Haare bald unverändert wachsen und keine Narben sichtbar bleiben. Am Ende der Operation ist das ausgemergelte Körperchen überall in saubere Verbände gewickelt. Wir sollten dafür sorgen, dass er wenigstens ein Ei täglich bekommt, um den großen Eiweißverlust auszugleichen.

Am folgenden Tag ist René an der Reihe. In einer ersten Operation befreien wir seinen Hals indem wir einen Muskel vom Rücken mit Haut nach vorne verpflanzen. Weitere Hauttransplantate müssen auch von Bauch und Beinchen genommen werden bis der Hals gestreckt und der Mund zu schließen ist.


Auch die 7 jährige Wasca hat sich als Kleinkind verbrüht. Wir entlasten die Kontraktur am rechten Ellenbogen, sodass sie ihren Arm wieder strecken, sich ohne fremde Hilfe ankleiden und freier schreiben kann.

Bis zum Einbruch der Nacht hat Domingo mit dem verkrüppelten Bein geduldig auf der Steinbank im Wartesaal auf seine Operation gewartet. Es bedarf vieler Hautplastiken bis am Ende der Operation das Bein in gestrecktem Zustand eingegipst werden kann. Wenn der Gips für 3 Wochen konsequent am Bein bleibt, wird er anschließend wieder einwandfrei auf seinen Füßen stehen und aufrecht gehen können!

Während wir im Hospital 21 Patienten an 5 intensiven Operationstagen versorgen können, nehmen draußen die Straßenkämpfe weiter zu. Auf uns wartet aber noch das Krankenhaus in Nampula im Norden Mosambiks. Wir hatten versprochen, auch hier den verletzten Kindern zu helfen.

Der landesinterne Flug geht über Umwege und ist komplizierter und länger als gewöhnlich. Auf einem Zwischenstopp erleben wir in Maputo, der Hauptstadt von Mozambik, das alles unheimlich ruhig ist, keine Straßenhändler, kein Hupen, keine Autorikschas. Die breite Uferpromenade ist ausgestorben. Vor der großen Markthalle sammeln sich Menschen mit großen Pappschildern zum Protest, Militär zieht auf und es fallen Schüsse. Wir flüchten zurück in den Flughafen.

Im 800 Betten Krankenhaus von Nampula herrscht dichtes Gedränge. Die Korridore sind kaum passierbar. Angehörige schlafen unter den Krankenbetten und auf dem staubigen Boden des Treppenhauses. Die Kinder-Verbrennungsstation ist noch überbelegter als die in Beira. Fliegen auf den Verbänden, leidgeprüfte, ins Leere blickende Kinderaugen. Auf der Intensivstation stirbt ein 9 jähriger an Tetanus.

30 Patienten werden uns vorgestellt. Wir werden nur 15 operieren können. Die Zeit drängt. Eine Traube junger Kollegen schiebt sich in den kleinen Operationsraum. Jeder möchte einen Blick auf das Operationsfeld erhaschen. Dr. Borsche tut sein Möglichstes, ihren Wissensdurst zu befriedigen. Später wird er in einem Vortrag die wichtigsten Prinzipien der Verbrennungschirurgie erläutern, sodass die angehenden Chirurgen in Zukunft den Verbrennungskindern viel Leid ersparen können. Doch nicht nur Operations-techniken sind entscheidend. So braucht die 6jährige Regina 2 Blutkonserven und ein gehaltvolle Mahlzeit, bevor sie in den OP-Bereich gefahren wird. Zu ausgemergelt ist ihr kleiner Körper, zu erschöpft von dem täglichen Kampf gegen die Infektion. Die Wunden an ihrer Seele können wir nicht heilen. Selbst wenn wir ihr einen kleinen Plüschbären, den Kreuznacher Kinder gespendet haben, überreichen, schaut sie nicht auf. Sicherlich kann dieses ganz besondere Geschenk nach überstandener Operation doch noch ihr Herz berühren und sie erfreuen!


Bei der Abschlussvisite winken uns die Patienten in gutem Zustand fröhlich zu. Bis auf die letzte Minute haben wir operiert. Nun müssen wir uns sputen, um zum Flughafen zu kommen. In den Straßen patrouilliert Militär, Panzer rollen auf. Unser Flug ist der letzte des Tages. Rund um das Flughafengebäude steigen Rauchschwaden auf. Erst um 20:00 ist es sicher genug, dass wir in einem völlig überfüllten Kleinbus, von Militär vorne und hinten eskortiert, zum Flugfeld gefahren werden. Nach vielen Stunden landen wir erschöpft wieder sicher in Frankfurt.

Unsere Gedanken sind aber immer noch bei den vielen operierten Patienten, die jetzt von den mosambikanischen Ärzten und Schwestern weiterbetreut werden. Hoffentlich erhalten wir bald Nachricht und die erlösende Botschaft, dass es allen gut geht.

Eva und André Borsche

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Resilienzstrategien in der Polykrise – Kinderheilkunde unter Extrembedingungen

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Die bedrohlichen Wörter für die Menschen in Mosambik beginnen überwiegend mit KKlimawandel, Kriegsfolgen, Korruption, Koronapandemienachwirkungen.

Diese national und global bedingten Krisen wachsen zu einer Polykrise zusammen, die katastrophale Auswirkungen hat, besonders auf die schwächsten Mitglieder der Gesellschaft, die Kinder.

Während auch in Deutschland viele Menschen unter den Preiserhöhungen und den Bedrohungen durch den Ukrainekrieg und die Klimakatastrophe leiden, treffen die erhöhten Lebenskosten die Menschen mit existenzieller Wucht und hier bedeutet „Existenz“ die Frage von Leben und Tod.

Jenseits der Berichterstattung aus den Krisen- und Kriegsregionen der Welt ereignet sich im Mosambik eine humanitäre Katastrophe bisher kaum bekannten Ausmaßes. Die Kinderärzte Dr. Annett Pfeiffer und Dr. Konrad Steidel, die vor kurzem zu einem Hilfseinsatz in der zentralmosambikanischen Stadt Beira aufhielten, konnten es persönlich sehen: „Die internationalen Preissteigerungen schlagen auch hier voll durch. Die schon ehemals niedrigen Gehälter der Krankenschwestern wurden gekürzt, so dass viele weniger als 1,5 € am Tag zum Leben haben – und das bei steigenden Lebensmittelpreisen. Selbst auf der Intensivstation fehlen wichtige Medikamente und frei werden Stellen werden aus Spargründen nicht besetzt.“

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  • ZUwendung im Waisenheim

Das nach UNO Statistik 10. ärmste Land der Welt hat sich bisher weder von den Folgen der Pandemie mit Lockdowns ohne soziale Absicherung noch von den verheerenden Wirbelstürmen der letzten Jahre erholt. Tropenstürme und Starkregenereignisse treffen verheerend auf Hütten aus Holz- und Wellblech, selbst Steinhäuser verlieren zumindest ihre Dächer.

Hilfe erfährt die Zivilbevölkerung seitens des Staates kaum. Nach Korruptionsskandalen hat die Weltbank zunächst Gelder blockiert. Die Staatsschulden türmen sich ins Unermessliche und politische Reformen für mehr Zugang zu Bildung, Wasser und Nahrung und medizinischer Versorgung fehlen.

Diese Rahmenbedingungen stellen den Förderverein Kinderklinik Beira, der seit 25 Jahren bereits die Klinik und das Waisenheim unterstützt, vor Herausforderungen. Mit den geringen Spenden kann der Rückzug des Staates nicht kompensiert werden und gerade das dringend benötigte Personal rettet und erhält täglich das Leben der anvertrauten Kinder.

Angesichts dieser Lage brauchen wir resiliente und wirksame Strategien, die Spendengelder nachhaltig und sinnvoll für die Betroffenen einzusetzen.

In unseren Projekten fokussieren wir uns neben der Akuthilfe mit Medikamenten, Geräte, Nahrung und Personal auf eine Unterstützung, die mit wenig Mitteln durchgreifenden Erfolge zeigt, von den heimischen Projektpartner*innen partizipatorisch und eigenständig umgesetzt wird und die eine Multiplikato*innenfunktion erfüllt, so dass sie weite Wellen schlägt.

Beispiele dafür sind das Kinderkardioprojekt, dass herzkranken Kindern den Transport zu einer lebensrettenden OP in Maputo verhilft, die Präsenz von Krankenschwestern im Waisenheim, die die Todesrate hier fast gegen Null bringen konnte, eine den Tropenbedingungen angepasste App für Pädiater*innen, so dass auch in entlegenen Gebieten die aktuellen Behandlungsempfehlungen unter Berücksichtigung der lokalen Verfügbarkeit Verbreitung finden, oder die Präventions- und Betreuungsprojekte mit und für HIV positive Kinder und Jugendliche.

Auf unserer Homepage können Interessierte nähere Informationen zu diesen Themen finden.

Trotz der wenig mutmachenden Lage unserer Welt, insbesondere im Globalen Süden, lassen wir uns nicht entmutigen. Jedes Schicksal zählt, und die aus- und fortgebildeten Fachkräfte werden in ihren Lebensumfeldern Gutes bewirken und auch andere Menschen motivieren es ihnen gleich zu tun.

„Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht.“

Vaclav Havel

Um weiter Hoffnung zu geben, resiliente und anhaltende Verbesserungen zu erzielen benötigen wir dringend Ihre Unterstützung.

Gespendet werden kann unter der Kontonummer
IBAN: DE35 300 606 01 000 469 7529,
BIC: DAAEDEDDXXX,
bei der Deutschen Apotheker und Ärztebank Aachen.

Nähere Informationen können per mail angefordert werden (jpsalzmann@gmx.de)
oder über die Postadresse des Vereins (Von Pastorstr. 17, 52066 Aachen).

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Hilfe für Verbrennungsopfer

Im Sinne der Menschlichkeit unterwegs

Rhein-Zeitung (6.1.2024)

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Idar-Obersteiner Ärztin Christiane Meigen in Mosambik im Einsatz – Kollegen unterstützen mit Materialspenden

Über den Förderverein der Kinderklinik Beira wurden gezielte Spenden „chirurgisches Material „ gesammelt. Damit können  für die Kinderchirugie  minimalinvasive Operationen durchgeführt werden. Es wurde auch für die Neonatologie Material für die Intensivstation angeschafft. 

Das Material konnte ich im Rahmen des Interplast Projektes mit nach Beira nehmen.
 
Interplast Germany ist eine gemeinnützige Organisation die Weltweit Einsätze durchführt und in Beira werden überwiegend Kinder mit Komplikationen nach ausgedehnten Verbrennungen operiert. In Mosambik wird häufig noch am offenen Feuer gekocht und daher gibt es oft Verbrennungen. Auch fallen Kinder mit unzureichend eingestellter Epilepsie ins offene Feuer oder werden durch versehentlich umfallende kochendem Wassertöpfe grossflächig verbrüht. Diese Brandwunden hinterlassen oft ausgedehnte Vernarbungen und dadurch Fehlstellungen der Extremitäten.
 

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  • OP-Team Kopie_1

  • Op Team mit Direktoin des HCB Kopie_1

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  • chirugisches Tmosamb. und interplast Team Kopie_1

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  • 5 Gemeinsames Operieren Kopie_1

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25 Jahre Förderverein Kinderklinik Beira

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Hilfe, die ankommt!

  • Durch direkten und vertrauensvollen Kontakt können wir schnell und gezielt handeln.

  • Durch die Vielfalt unserer Projekte, an Kultur und Lebenssituation der Familien angepasst, ist die Hilfe effektiv.

  • Durch ehrenamtlichen Einsatz kommt die Hilfe voll an, die Verwaltungskosten liegen unter 1%.

Wir sind dankbar, wenn Sie uns helfen zu helfen.
Spendenkonto: Förderverein Kinderklinik Beira e. V.
Deutsche Apotheker- und Ärztebank
IBAN: DE35 30060601 000469 7529 | BIC: DAAEDEDDXXX

Flyer 25 Jahre Förderverein Kinderklinik Beira

  • Der Einsatz von Krankenschwestern im Waisenheim konnte die Sterblichkeitsrate faktisch auf 0 reduzieren. Durch Physiotherapie und vermehrt Zuwendung durch Personalaufstockung werden die Kinder körperlich und seelisch besser versorgt.

  • Über 400 Kinder wurde eine lebensrettende Herzoperation in der Hauptstadt Maputu ermöglicht.

  • Kinder mit dem HIV Virus erfahren Verständnis, Austausch, Ermutigung gegen Stigmatisierung und können fachgerecht behandelt werden.

  • Studierende engagieren sich in der HIV Präventionsarbeit, praktizierende aufsuchende Sozialarbeit und sorgen für Enttabuisierung und Entstigmatisierung und erhöhen so die Behandlungsmotivation der Betroffenen.

  • Durch Qualifizierung, Hygienemaßnahmen konnte die Sterblichkeit auf der Neugeborenstation um 35% gesenkt werden.

  • Foto:ClimateCentre . flickr. CC BY-NC 2.0 Deed

    Nach dem Wirbelsturm IDAI und bei der Überschwemmungskatastrophe im Jahre 2001 halfen wir mit Medikamenten, Nahrungsmittelversorgung sowie Renovierungs- und Aufbaumaßnahmen.

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Im Schatten der globalen Krisen

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„Jenseits der Berichterstattung aus den Krisen- und Kriegsregionen der Welt ereignet sich im südafrikanischen Mosambik eine humanitäre Katastrophe bisher kaum bekannten Ausmaßes“ Dies berichten die ehemals Aachener Kinderärzte Dr. Annett Pfeiffer und Dr. Konrad Steidel, die sich aktuell zu einem Hilfseinsatz in der zentralmosambikanischen Stadt Beira aufhalten.

Das nach UNO Statistik 10. ärmste Land der Welt hat sich bisher weder von den Folgen der Pandemie mit Lockdowns ohne soziale Absicherung noch von den verheerenden Wirbelstürmen der letzten Jahre erholt. „Die internationalen Preissteigerungen  schlagen auch hier voll durch“ stellt Dr. Pfeiffer fest. „Die schon ehemals niedrigen Gehälter der Krankenschwestern wurden gekürzt, so dass viele weniger als 1,5 € am Tag zum Leben haben – und das bei steigenden Lebensmittelpreisen – selbst auf der Intensivstation fehlen wichtige Medikamente und frei werden Stellen werden aus Spargründen nicht besetzt.

Dr Nercio Liasse, Kinderarzt im Zentralkrankenhaus in Beira, ist verzweifelt, da Internationale Hilfen wegen der Korruptionsskandale in der Regierung nur teilweise ausgezahlt werden, was sich in der Mangelversorgung der Krankenhäuser widerspiegelt. „Mittlerweile ist sogar die Ernährungssicherheit im Hospital gefährdet“ führt der Pädiater aus, der sich zusätzlich zu seiner Tätigkeit im Krankenhaus mit Hilfe des Fördervereins Kinderklinik Beira für seine kleinen Patient*innen einsetzt. „Oft fehlt das Geld für Frühstück. Gehaltvolle Eintöpfe werden durch dünne Suppen mit Reis ersetzt und viele Mütter verzichten auf ihr eigenes Essen, um dies ihren Kindern zu geben“

„Seit 25 Jahren unterstützen wir die Kinderklinik und das Waisenheim in Beira und nie war unsere Hilfe so wichtig wie heute“ stellt Dr. Jan Salzmann, Vorstand des Aachener Vereins fest. „Schwerpunkt unserer Tätigkeit ist die nachhaltige Förderung der Gesundheitslage für die Kinder und Jugendlichen durch Ausbildung von Gesundheitsfachkräften, Präventionsarbeit, Inklusion und verbesserte Ausstattung. Angesichts der aktuellen Notlage rufen wir dringend zu Spenden auf, um die Kinder vor dem Tod durch Mangelversorgung und Mangelernährung zu schützen.“

„Wir brauchen weiterhin großzügige Unterstützung, um helfen zu können“ appelliert Marika Marliani vom Förderverein: „In den letzten 25 haben wir vieles bewegt, so konnten wir durch Qualifizierung und Hygienemaßnahmen die Neugeborensterblichkeit um 35% senken, Studierende engagieren sich in der HIV Präventionsarbeit, praktizierende aufsuchende Sozialarbeit und sorgen für Enttabuisierung und Entstigmatisierung und erhöhen so die Behandlungsmotivation der Betroffenen. Der Einsatz von Krankenschwestern im Waisenheim konnte die Sterblichkeitsrate faktisch auf 0 reduzieren. Durch Physiotherapie und vermehrt Zuwendung durch Personalaufstockung werden die Kinder körperlich und seelisch besser versorgt. Über 400 Kinder wurde eine lebensrettende Herzoperation in der Hauptstadt Maputu ermöglicht und nach diversen Naturkatastrophen waren wir von der ersten Stunde an mit Ersthilfemaßnahmen vor Ort.“ Mehr Informationen zu diesen und weiteren Aktivitäten findet sich auf der Webseite des Fördervereins.

Gespendet werden kann unter der Kontonummer IBAN: DE35 300 606 01 000 469 7529, BIC: DAAEDEDDXXX, bei der Deutschen Apotheker und Ärztebank Aachen. Nähere Informationen können per mail angefordert werden (jpsalzmann@hotmail.com) oder über die Postadresse des Vereins (Von Pastorstr. 17, 52066 Aachen). Im Internet ist der Verein mit der Homepage www.foerderverein-beira.de vertreten.

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27. Mai 2023 – Vortrag: Im Schatten der globalen Krisen

Die Kinderklinik in mosambikanischen Beira in herausfordernden Zeiten

27.05.2023, 18:00 Uhr, Welthaus Aachen, An der Schanz 1
Vortrag von Dres. Annett Pfeiffer und Konrad Steidel.

Die Folgen der Klimakrise mit Wirbelstürmen, Dürren und Überschwemmungen treffen gerade die Menschen mit dem geringsten Co2 Fußabdruck. Die Coronapandemie als medizinische Bedrohung und ein Lockdown ohne soziale Absicherung sowie die Folgen des Ukrainekrieges erschweren die gesundheitliche Versorgung von Kindern in einem der ärmsten Länder der Welt – weitab der Berichterstattung der Medien.

Die Referent*innen haben über 16 Jahre in Beira gearbeitet, in der klinischen Versorgung, Prävention und Ausbildung von Medizinstudierenden und in der Facharztausbildung für Pädiatrie und reisen weiterhin regelmäßig zu Arbeitseinsätzen in das ostafrikanische Land. Seit 25 Jahren unterstützt der Aachen Förderverein Kinderklinik Beira das Waisenheim und Kinderkrankenhaus.

Die Kinderklinik Beira im Zeitalter der großen Krisen

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Die Klimakrise, die Pandemie und Kriegsfolgen (lokal und global) prägen den Alltag der Menschen in Beira und stellen die Helfer*innen der Kinderklinik und des Waisenheimes vor große Herausforderungen. Dres. Annett Pfeiffer und Konrad Steidel befinden sich aktuell in Mosambik und berichten direkt aus Beira:

„Obwohl die Menschen in Mosambik wenig Verantwortung am Klimawandel tragen, eine Person in Deutschland verbraucht so viel CO2 wie 23 Personen in Mosambik, sind sie schwer vom Klimawandel betroffen.“ Führt die Kinderärztin Dr. Annett Pfeiffer aus, die 16 Jahre in Mosambik tätig war. „Nachdem im März 2019 der Zyklone Idai die Stadt stark verwüstet hat, wurde vieles wiederaufgebaut. Dennoch sieht man auch heute noch überall zerstörte Gebäude und kaputte Dächer, auch auf dem Krankenhausgelände. Vieles konnte bisher nur provisorisch hergerichtet werden, so auch das Dach des Waisenheims. Die kommende Regenzeit wird daher für die Menschen wieder eine große Herausforderung, viele Häuer werden wieder unter Wasser stehen. Das Trauma ist für viele noch sehr präsent, immer wieder wird vom dem so bedrohlichem Zyklon erzählt.“

„In der Coronapandemie führte ein Lockdown ohne soziale Absicherungen sowie die Verlagerung der Kräfte des Gesundheitswesens zu einer Zunahme des Hungers, aber auch der Säuglings- und Müttersterblichkeit“ berichtet Dr. Konrad Steidel, ehemals Leitender Arzt in der Kinderklinik Beira und Mitgründer der Medizinischen Fakultät der Katholischen Universität Beira. „Zudem verschlechterte sich die Lage chronisch kranker Kinder, deren HIV oder Tuberkulosebehandlung beeinträchtigt wurde“.

Aus Mosambik braucht man nicht in die ferne Ukraine zu blicken, um Kriegsfolgen zu spüren. In der Provinz Cabo Delgado im Norden von Mosambik kämpfen seit Jahren islamistische Milizen gegen die Regierung. Hunderttausende Menschen sind auf der Flucht.

Die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie und der Kriege sind sehr deutlich zu spüren. Lebensmittel, Transport und Energie sind ist sehr teuer geworden. Der Preis für den lokalen Transport hat sich seither verdoppelt. Wo früher an den Wochenenden ein lebendiges, Strandleben zu sehen war, ist es jetzt recht ruhig geworden. Während früher viele Eltern ihre Kinder von weit her in die Kinderklinik brachten, kommen jetzt deutlich weniger arme Patienten aus den Dörfern ins Zentralkrankenhaus. Das Überleben zu organisieren, ist eine noch schwierigere Aufgabe geworden, es fehlt an allem. Auch für den Verein sind viele Kosten erheblich gestiegen und die Anpassung der Gehälter ist dringend notwendig.

Im Krankenhaus fehlt es an allen Ecken und Enden. Zum Beispiel funktionieren auf der Intensivstation von 12 Überwachungsmonitoren nur zwei wegen fehlender Ersatzteile. Blutuntersuchungen können nur begrenzt durchgeführt werden.

Im Waisenheim werden zurzeit knapp 100 Kinder betreut. Um einigen Kinder eine neue Lebensperspektive zu eröffnen, startet der Förderverein nun ein neues Projekt: Kinder sollten in einer Familie groß werden. Im afrikanischen Kontext geht die Familie weit über die deutsche Kleinfamilie hinaus, weit entfernte Verwandte gehören klar dazu. Ein weiteres Kind in die Familie aufzunehmen, ist für viele nur aufgrund von wirtschaftlichen Gründen nicht möglich. Dies trifft besonders für die Kinder aus dem Waisenheim zu, da diese oft chronisch erkrankt sind und regelmäßig im Krankenhaus vorgestellt werden müssen, z.B. wegen ihrer HIV Infektion oder die wegen ihrer Entwicklungsverzögerung einer speziellen Förderung bedürfen. Die Idee ist jetzt, diesen Pflegefamilien eine regelmäßige Unterstützung zukommen zu lassen.

Dres Pfeiffer und Steidel erläutern die Hilfe am Beispiel von Aurea:

„Wir haben Aurea, die nach 6 Jahren im Waisenheim nun bei ihrer Tante lebt, besucht. Aurea hat ihre Mutter während ihrer Geburt verloren, und selber einen Hirnschaden davongetragen. Außerdem ist sie HIV infiziert. Die Versorgung von Aurea ist für die alleinerziehende Tante mit 3 eigenen Kindern nicht leicht. Sie verkauft Tomaten und Bananen auf dem lokalen Markt. Um mit Aurea zum Krankenhaus zu kommen muss sie den Verdienst von circa 3 Tagen aufwenden. Physiotherapie und Logopädie ist nicht mehr machbar, es sei denn Aurea kann eine Privatschule besuchen, die Kinder mit besonderen Bedürfnissen fördert, was in staatlichen Schulen nicht möglich ist.“

Für dieses Projekt und all die weiteren regelmäßigen Aktivitäten des Fördervereins, über die Sie Sich auf der Homepage www.foerderverein-beira.de informieren können, benötigen wir weiterhin Ihre Unterstützung, heute noch mehr, als je zuvor.

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Beira Update Oktober 2021

Wie auf der ganzen Welt, so ist auch in Beira/Mosambik die Covid-19 Pandemie noch nicht zu Ende.

Wie viele Menschen in Beira aktuell infiziert sind, lässt sich nur schwer einschätzen. Es gibt längst nicht genug Testmöglichkeiten, um alle Infizierten zu erfassen.

Für die Patienten mit Covid-19 ist ein eigenes Krankenhaus eingerichtet worden, um Infektionen innerhalb des Krankenhauses zu vermeiden. Diese Einrichtung mit 24 Betten ist zurzeit noch zu 50% ausgelastet. Zusätzlich gibt es noch einige Privatkliniken, die auch Covid-Patienten stationär betreuen. In Zahlen lässt sich das Ausmaß der an Covid-19 Erkrankten und Verstorbenen nicht bestimmen, allerdings gibt es viele Familien, die einen Menschen verloren haben.

Bisher wurde das medizinische Personal, die Mitarbeiter in den Schulen, die Polizei, das Militär und die Busfahrer geimpft. Schätzungsweise wurden bisher landesweit 1,2 Millionen Menschen immunisiert. Es leben 24 Millionen Menschen in Mosambik, d.h. nur 5% der Menschen haben einen ausreichenden Impfschutz.

Seit Ende Juli war erneut ein landesweiter „Lockdown“ in Kraft und hat das öffentliche Leben wieder zum Stillstand gebracht. Schulen und Universitäten waren erneut geschlossen. Geschäfte und Märkte mit Lebensmittel blieben geöffnet. Seit dem 30.8.21 hat der Präsenzunterricht an den Schulen und Universitäten wieder begonnen. Es besteht aber weiterhin eine nächtliche Ausgangssperre.

Die sekundären Folgen von Covid-19 sind in Beira unübersehbar und die Arbeitslosigkeit hat noch weiter zugenommen. So haben besonders Handwerker und Arbeiter ihre Anstellung verloren. Wenn die ohnehin schon geringen Einkommensquellen ausbleiben, dann bedeutet das für viele Menschen, dass sie nicht genug zu essen haben. Im Krankenhaus zeigt sich das unter anderem darin, dass die Anzahl von stark unterernährten Kindern zugenommen hat. Im Waisenheim wurden vermehrt Kinder, auch kleine früh- und untergewichtig geborene Babys aufgenommen. Auch dies ist eine indirekte Folge der Corona Pandemie zu werten. Public Health Experten haben schon lange vorhergesagt, dass die Müttersterblichkeit ansteigen wird und die Anzahl der Früh- und Mangelgeborenen zunehmen wird.

Mit dem Lockdown ist es zu weitreichenden Versorgungsengpässen gekommen. Dieses Problem betrifft natürlich auch das Krankenhaus. Es fehlen im Moment viele wichtige Medikamente und Medizinprodukte, u.a. wichtige Antibiotika, Zuckerlösungen und Spritzen.

Aktuell unterstützt der Verein die Kinderklinik verstärkt mit dem Ankauf von essentiellen Medikamenten. Das Waisenheim würden wir auch gerne weitere Hilfen zukommen lassen, da sich auch dort die Lage weiter zuspitzen wird.

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Coronapandemie fordert in Mosambik direkte und indirekte Opfer

In den letzten Monaten berichteten wir, dass die Menschen  in Beira vor allem unter den „indirekten Folgen“ der Pandemie leiden.  Lockdown ohne soziale Absicherung,  Verlagerung von Ressourcen des Gesundheitssystems  von der Betreuung chronischer Krankheite weg und hin zur Pandemie, erkranktes Gesundheitspersonal führen zu einer höheren Krankheitslast durch chronische Erkrankungen  sowie zu Hunger  und Tod an vermeidbaren Erkrankungen. Zu den „indirekten“ Pandemiefolgen, die nach Angaben für jedes Opfer der COVID 19 Pandemie über 100 weitere Todesfälle erwarten läßt, kommen nun auch dir direkten Pandemieeinwirkungen.

Leider wird es auch in in Beira nicht besser …

Im Januar 2021 gab es in Mosambik so viele Covid Fälle in einem Monat wie im gesamten letzten Jahr zusammen. Die südafrikanische Mutation hat Mosambik erreicht und lässt die Infektionszahlen in die Höhe schnellen. Die Folge ist eine Coronawelle, wie sie bisher noch nicht in Mosambik zu beobachten war. Auch wenn die registrierten Todesfälle nicht oder noch nicht das erschreckende Ausmaß wie in Europa erreicht haben, sind die Folgen doch spürbar. Beira beklagt den Tod des sehr engagierten und beliebten Bürgermeisters. Dieser Oppositionspolitiker verkörperte für viele Menschen in Beira die Hoffnung auf mehr Demokratie und Gerechtigkeit.

In der Kinderklinik sind haben sich mehrere ÄrztInnen und Krankenschwestern infiziert. Im Januar waren 30% des Personals der Neugeborenen / Intensivstation krank bzw. in Quarantäne, so dass die Versorgung der kleinsten Patienten noch schwieriger als sonst war und die ÄrztInnen und KrankenpflegerInnen noch mehr an ihr Limit gerieten. Leider können sie sich während ihrer Arbeit auch nur unzureichend vor Corona schützen. Die Anzahl der zu Verfügung stehenden FFP2 Masken ist so gering, dass jeder nur zwei Masken pro Monat bekommt, jede Maske muss also 14 Tage getragen werden… Zusätzlich für Stress sorgt, dass viele Basismedikamente fehlen, darunter lebensrettende Antibiotika. Der Verein wird über „Aktion Medeor“ eine erste Sendung mit Medikamenten und Masken nach Beira schicken. Eine zweite Sendung ist geplant. Ihre Hilfe dafür ist dringend notwendig!

Hilfe, die ankommt!
Wir sind dankbar, wenn Sie uns helfen zu helfen.

Spendenkonto:
Förderverein Kinderklinik Beira e. V.
Deutsche Apotheker- und Ärztebank
IBAN: DE35 30060601 000469 7529
BIC: DAAEDEDDXXX

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Spendenaufruf

Liebe Freundinnen und Freunde des Fördervereins,

vermutlich können Sie die Wörter Corona oder COVID 19 weder lesen noch hören, aber auch die Arbeit des Fördervereins ist von der Pandemie geprägt.

Die Menschen in Beira, die noch immer an den Folgen der schweren Verwüstungen durch den Wirbelsturm IDAI 2019 leiden, sind vor allem von den „indirekten Folgen“ der Pandemie betroffen. Die Zahl schwerkranker Kinder ist ebenso wie in Deutschland eher niedrig, wobei es in Mosambik auch nur eingeschränkte Testmöglichkeiten gibt. Aber der wirtschaftliche Lockdown ohne soziale Absicherung, die Verlagerung von Kapazitäten des Gesundheitssystem von der Regelversorgung zur Pandemiebekämpfung und die Angst der Bevölkerung Gesundheitsposten oder Krankenhäuser auf zu suchen, um sich nicht zu infizieren, haben ihre Auswirkungen.

Die UNO rechnet weltweit mit 200.000 zusätzlichen Totgeburten, mit über 55.000 Müttern, die unter der Geburt sterben, und mit über 1,2 Millionen Todesfällen bei Kindern. All dies zusätzlich als „indirekte“ Folgen der Pandemie. Wir stellen wir Ihnen Nilza und Theresa vor, die auch von diesen indirekten Folgen betroffen sind.

Dr. Nercio Liasse, Kinderarzt im Zentralkrankenhaus in Beira, ist sehr besorgt. Internationale Hilfen werden wegen der Korruptionsskandale der Regierung nur teilweise ausgezahlt und die Covid-19 Maßnahmen kosten viel Geld. Für die Kinderheilkunde in Beira bedeutet dies, dass es kaum finanzielle Mittel für Medikamente und Personal gibt. Zurzeit gibt es nur ein intravenös applizierbares Antibiotikum für die Kinder, Entwurmungsmedikamente gibt es nicht, selbst Eisentabletten sind kaum zu bekommen. Ohne die vom Verein finanzierten ÄrztInnen, Krankenschwestern und Reinigungspersonal würde die Kinderheilkunde kaum mehr als eine Notversorgung leisten können.

Wir würden uns freuen, wenn Sie uns weiterhin helfen, dass wir helfen können. Die Spendenquittungen für das Jahr 2020 verschicken wir im Januar 2021.

Hilfe, die ankommt!
Wir sind dankbar, wenn Sie uns helfen zu helfen.

Spendenkonto:
Förderverein Kinderklinik Beira e. V.
Deutsche Apotheker- und Ärztebank
IBAN: DE35 30060601 000469 7529
BIC: DAAEDEDDXXX

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